inkomplett

Ich sitze, ich lese, ich denke
an morgen und an das, was noch kommt
– sommers wie winters –
wer bekommt das Herz, das ich verschenke?
Es ist gefüllt mit Liebe – Menschenliebe –
diese Diebe, die es entnahmen, ohne zu erahnen,
welchen Schaden sie entfachten.
Gefolgt sind sie nur ihrem Triebe
zurück bleiben Herzen – kaputt wie Kriegsveteranen.
Sorry, hab kein gläsernes Gehirn, meine Gedanken sind nicht lesbar, aber man kann sie deuten – so klar.
Es ist einfach, dich mit meinem Pokerface im Unklaren zu lassen
und in den Massen
an Regentropfen lässt du mich stehen,
um meine Tränen nicht zu sehen.
Dann hast mich wieder angelacht
und mich glücklich gemacht.
Du sagst immer zu mir, du hast alles vergessen,
dabei scheinst du alles zu wissen.
Wo jeder schreit,
bleibst du hart und schweigst.

Zwischenmenschliche Scherben lassen sich wieder kitten,
wenn das Porzellan beständig ist.
Hab keine Angst vor einem fragmentarischen Gefühl
und lerne nur eins: Statt warm sei lieber kühl.
Kalte Herzen agieren nüchtern und steif –
Remember you: The fittest survive!
Du fühlst einfach zu viel, du denkst Gedanken so schwer und groß
wie ein Gefängnis auf deinem Schoß.
Brich aus und lass deinen inneren geliebten Feind
frei und finde dein wahres Los.
Du bautest immer wieder mal eine Brücke
und ich sah nur das Lächeln
– und nicht die Zahnlücke –
wieder und wieder ließ es mich schwächeln.

Wer schreibt eigentlich das Drehbuch meiner Liebesgeschichte gerade?
ändere doch mal die Storyline,
denn nicht nur Liebesqualen gehören zum menschlichen Sein –
Regisseur ich bitte um Gnade.
Klar gehen hier und dort alle Türen auf und durch keine will ich durch:
Denn Egoismus kommt mir schnell entgegen, und der Strom der gähnenden Langeweile bricht nicht ab,
und es ist die Furcht:
Die Helden Tiefgang und Gleichgestimmtheit nicht zu finden.
Und den Sündenbock, den ich ausgemacht hab:
Ist die Idiotie des Strebens
nach dem Maximum, Optimum, dem unabschließbaren Steigerungszwang,
die klammheimlich auf uns einwirkt
und seelische Gefahren birgt.

Ich will doch nicht nur zufrieden sein,
will Kick, Knistern und Kitzel fühlen
und nicht die Räder der Mühlen
gehen hören – ist das doch ein unendlicher Monotonieverein
und meine Seele quälen mit bleiernem Schweremut.
Gibt es denn keinen Club von meinesgleichen,
der deren traurigem Pendant so gut tut?

Mach dich auf den Weg, such dir Hobbys – vervollständige dich!
Geh und du findest zu deinem inneren Ich,
wenn dich die wilde Lust an der Zweisamkeit mal wieder überkommt,
dann reite gefälligst leidenschaftlich auf deinem Steckenpferd,
nur du hast da selbst die Zügel in der Hand und musst
nicht befürchten den Kontrollverlust.
Wahrlich wunderbar kannst du tieftraurige Gedanken umgehen
und das schon vollendete Produkt im Menschen sehen.